Schlagwort: Empfängnisverhütung

Kupferspirale

Die Kupferspirale ist ein weiches, meistens T-förmiges Stäbchen aus Kunststoff, das mit einem Kupferfaden umwickelt ist. Sie wird während der Regel durch die Ärztin in die Gebärmutter eingelegt.

Durch das Kupfer, das ständig in kleinsten Mengen abgegeben wird, werden die Samenzellen auf dem Weg in die Eileiter in ihrer Fähigkeit zur Befruchtung gehemmt, da die Beweglichkeit sowohl der Spermien als auch des Eileiters eingeschränkt wird.

Durch die Spirale wird die Gebärmutterschleimhaut verändert und somit die Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutter verhindert. Aus diesem Grund kann die Kupferspirale auch als Notfallverhütung nach einem ungeschützten Verkehr angewendet werden. Die Spirale ist hormonfrei und bietet eine sichere Langzeitverhütung

Die Kupferspirale kann die Monatsblutung und Regelschmerzen verstärken. Diese Symptome können aber auch ein Hinweis darauf sein, dass die Spirale nicht mehr am richtigen Platz sitzt. Auch Bauch- und Rückenschmerzen können auftreten. Es ist wichtig, bei solchen Beschwerden die Ärztin oder den Arzt aufzusuchen. Gelegentlich kommt es am Anfang auch vor, dass die Spirale unbemerkt mit der Blutung ausgestoßen wird. Ihr korrekter Sitz sollte deshalb regelmäßig kontrolliert werden.

Während der ersten Monate besteht vor allem bei Mädchen und jungen Frauen ein erhöhtes Risiko einer Entzündung im Beckenraum, besonders dann, wenn der Sexualpartner häufig gewechselt wird. Das Risiko von Entzündungen kann verringert werden, wenn vor dem Einsetzen der Spirale Infektionen am Muttermund, wie etwa eine Chlamydien-Infektion ausgeschlossen beziehungsweise behandelt werden. Daher empfehlen wir vor Einlage der Kupferspirale oder Gynefix®, einen Chlamydientest machen zu lassen. Bis 25 Jahre ist das im Rahmen des Screenings möglich, das durch die Kassen bezahlt wird.

Verhütungsstäbchen

Das Verhütungsstäbchen ist ein kleines flexibles Hormonstäbchen (in der Grösse eines Streichholzes), das der Frau von der Frauenärztin/dem Frauenarzt an der Innenseite des Oberarms direkt unter die Haut eingesetzt wird. Das Stäbchen gibt gleichmässig kleinste Mengen eines Gestagenhormons ab, enthält aber kein Östrogen. Die Hormone verhindern den Eisprung und verdicken den Schleim des Gebärmutterhalses, so dass er für Spermien schwer durchdringbar wird. Weiter wird die Gebärmutterschleimhaut dünner und es kann sich keine Eizelle einnisten.

Das Verhütungsstäbchen wird während der Menstruationsblutung durch die Frauenärztin an der Innenseite des Oberarms nach Lokalbetäubung eingesetzt. Die verhütende Wirkung bleibt für 3 Jahre bestehen.

Das Verhütungsstäbchen kann jederzeit wieder entfernt werden. Die Gestagene wirken im Gegensatz zur Gestagenspirale systemisch, das heißt über die Blutbahn im ganzen Körper. Hormonbedingte Nebenwirkungen sind möglich (z.B. Kopfschmerzen, Spannungsgefühl in den Brüsten, Übelkeit, Gewichtszunahme, Akne und Veränderung der sexuellen Lust). Häufig kommt es zu langwierigen Zwischenblutungen, die Blutung kann aber auch komplett aussetzen.

Ähnlich wirkt die Dreimonatsspritze. Diese kann jedoch nicht einfach wieder aus dem Körper „ entfernt“ werden. Hier kann es bis zu einem Jahr dauern, bis der eigene Zyklus wieder regelmäßig eintritt.

Es gibt Fachstimmen, die befürchten, dass die Knochendichte bei Personen im Wachstum durch das Verhütungsstäbchen oder die Dreimonatsspritze verringert werden könnte.

Gestagenspirale

Die Gestagenspirale ist für Frauen geeignet, die langfristig verhüten möchten und wenig Hormone einnehmen möchten. Einnahmefehler wie beispielsweise bei der Pille sind ausgeschlossen.

Weil ausschließlich Gestagene freigesetzt werden, noch dazu nur ein geringer oder sehr geringer Anteil in den Körper übergeht, treten weniger Nebenwirkungen auf als etwa bei den heute üblichen niedrig dosierten Kombinationspillen (Mikropillen).

Die Periode wird durch die Hormonspirale schwächer, kürzer, oft auch weniger schmerzhaft.

Weil die Wahrscheinlichkeit einer Frau, mit Hormonspirale schwanger zu werden, sehr gering ist, hat sie insgesamt ein niedrigeres Risiko für eine Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft als Frauen, die nicht verhüten. Aber: Im Falle einer Schwangerschaft unter der Hormonspirale ist dieses Risiko leicht erhöht.

Da die Eierstockfunktion nicht beeinträchtigt wird und die Frau unter der Spirale weiter Eisprünge hat, kann sie jederzeit nach Entfernen der Spirale schwanger werden, ohne dass der Körper sich hormonell wieder umstellen muss.

Das Risiko für venöse Thrombosen und Embolien ist deutlich geringer, als bei einer systemischen Hormongabe. Bei einer Thrombose verschließt zum Beispiel ein Gerinnsel eine Beinvene. Bröckchen des Gerinnsels können mit dem Blutstrom fortgeschleppt werden (Embolie). Experten setzen das Risiko für solche mitunter gefährlichen Thrombo-Embolien bei der Hormonspirale niedriger an als bei bestimmten Pillen oder vergleichbaren Verhütungsmitteln wie Hormonpflaster und Verhütungsring. Sie kann daher auch von Frauen mit erhöhtem Thromboserisiko verwendet werden.

Gerade in der Übergangszeit zur Menopause hat sie den guten Effekt, zu Verhüten, die oft mit dem Älterwerden stärkeren Blutungen zu vermindern und den Übergang zu erleichtern, da man sie gut mit einem Östrogengel bei Hitzewallungen kombinieren kann.

Die Hormonspirale ist schließlich für Frauen geeignet, die östrogenbetonte Verhütungsmittel nicht vertragen. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, wie sie bei der Pille vorkommen können, sind bei der Hormonspirale nicht bekannt, da das freigesetzte Gestagen ganz überwiegend nur örtlich wirkt. Auch in der Stillzeit kann die örtlich wirksame Gestagenspirale problemlos zur Anwendung kommen.

Es gibt diese kleine biegsame Spirale in unterschiedlichen Wirkstärken (maximal 5 Jahre). Sprechen Sie uns gern an!

Pille, Hormonring, Hormonpflaster

Die Pille enthält ein synthetisch hergestelltes Östrogen und Gestagen. Derzeit gibt es zwei chemische Östrogene, die hier Anwendung finden: Ethinylestradiol und Estradiolvalerat. Für die Rolle des Gestagens steht mittlerweile eine Vielzahl von chemischen Verbindungen zur Verfügung, die alle die Wirkung des natürlichen Gelbkörperhormons Progesteron nachahmen.

Neben solchen Kombinationspräparaten (mit Östrogen und Gestagen) gibt es noch eine zweite Gruppe von Pillen, sogenannte Monopräparate. Sie enthalten ausschließlich Gestagen.

Sowohl Kombinationspräparate als auch Monopräparate greifen in den weiblichen Hormonhaushalt ein und verhindern eine Schwangerschaft auf mehreren Wegen:

  • Der Eisprung wird unterdrückt (Ausnahme: die meisten Minipillen).
  • Die Gebärmutterschleimhaut baut sich nicht auf, was die Einnistung einer dennoch gereiften und befruchteten Eizelle unmöglich macht.
  • Der Cervixschleim wird zäher, wodurch Spermien nicht mehr zur Eizelle vordringen und sie befruchten können.
  • Der Eileiter verliert seine Transportbeweglichkeit und kann die Eizellen nicht adäquat zur Gebärmutter transportieren.

Neben der Pille gibt es Pflaster für die Haut und Hormonringe für die Vagina. Sie alle enthalten Hormone, die auf den ganzen Körper über die Blutbahn systemisch ihre Wirkung entfalten.

Die Verwendung von Hormonen hat Vor-und Nachteile, insbesondere das individuelle Thromboserisiko sollte beachtet werden und ärztlich besprochen werden, um die richtige Verhütungsmethode für Sie auszuwählen.