Schlagwort: Ultraschalluntersuchungen

Zusätzliche Wunschleistungen in der Schwangerschaft

Ultraschalluntersuchungen

Im Rahmen der gesetzlichen Vorsorgeleistungen erfolgen drei Ultraschalluntersuchungen (ca. 10./20./30. Schwangerschaftswoche). Die Ultraschalldiagnostik (Sonographie) ist heute die entscheidende Untersuchung, um Störungen der kindlichen Entwicklung frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können und damit auch nach der 30. Schwangerschaftswoche noch sinnvoll. Bei medizinischer Indikation können zusätzliche Sonografien durchgeführt werden.

3D Sonographie

Die Methode des 3D-Ultraschalls, die eine räumliche Darstellung des ungeborenen Kindes erlaubt, ist Mittel der Wahl zum Ausschluss einer Lippenspalte.

Frühe Fehlbildungsdiagnostik

NIPT (nichtinvasiver Pränataltest auf chromosomale Störungen)

In der Schwangerschaft geht ein Teil der DNA aus dem kindlichen Teil der Plazenta in das Blut der Mutter über. Somit können für das Baby risikofrei Informationen über den Zustand seiner Chromosomen aus dem Blut der Mutter gezogen werden. Und das mit einer deutlich höheren Sicherheit als bei bisherigen Blutuntersuchungen.

Der Mensch besitzt 23 Chromosomenpaare. Die ersten 22 Paare sind von 1-22 durchnummeriert, das letzte Paar bestimmt das Geschlecht des Menschen. XX = Mädchen; XY = Junge. Der NIPT untersucht zahlenmäßige Abweichungen. Ist ein zusätzliches Chromosom vohanden, also von einer Sorte 3 Chromosomen, spricht man von einer Trisomie (z.B. Trisomie 21 = Down-Syndrom). Ist von einer Sorte nur ein Chromosom vorhanden, spricht man von einer Monosomie (z.B. X-Monosomie = Turner-Syndrom).

Mit diesem Test werden die Trisomien 13,18,21 sowie die Monosomie X untersucht. Der Test kann ab 10+0 SSW (Schwangerschaftswochen) durchgeführt werden.

Wir bieten diesen Test nicht ohne eine weiterführende zusätzliche Ultraschalluntersuchung an, damit nicht andere schwerwiegende Fehlbildungen ohne chromosomale Auffälligkeiten wie z.B. eine unzureichende Hirnanlage (Anencephalus) übersehen werden.

Diese Untersuchung wird üblicherweise zwischen der 12. Und 14. SSW durchgeführt. Auf Wunsch kann ab der 15. SSW auch das Geschlecht des Kindes mitgeteilt werden.

Wir wenden wahlweise den Harmony- oder den fetalis-Test an.

Sprechen Sie uns gerne für ausführlichere Informationen an. Ab dem 01. Juli 2022 ist der Test unter bestimmten Voraussetzungen Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.g-ba.de/downloads/17-98-5156/2021-11-09_G-BA_Versicherteninformation_NIPT_bf.pdf

Dopplersonographie

Mit Hilfe der Farbdopplersonographie können wir mütterliche sowie kindliche Blutgefäße darstellen und ihre Durchblutung überwachen, um Risiken für eine sich entwickelnde Wachstumsstörung des Kindes frühzeitig zu entdecken und zu behandeln. Im ersten Drittel der Schwangerschaft angewandt, ermöglicht diese Untersuchung außerdem abzuschätzen, ob ein erhöhtes Risiko für eine Präeklampsie („Schwangerschaftsvergiftung“) besteht.

Toxoplasmose

Die Toxoplasmose wird durch den Erreger (Parasit) Toxoplasma gondii ausgelöst.

Gefährlich ist eine erstmalige Infektion in der Schwangerschaft, denn der Parasit kann in diesem Fall auf das Ungeborene übergehen und zu Schäden z.B. von Augen oder Gehirn oder sogar zur Fehlgeburt führen.

Katzen scheiden den Toxoplasmose-Erreger mit ihrem Kot aus. In feuchter Erde oder in Sand überlebt er mehrere Monate bis Jahre. Menschen können sich infizieren, wenn sie zum Beispiel bei der Gartenarbeit in Kontakt mit dem Erreger kommen, oder wenn sie bestimmte Lebensmittel essen wie ungewaschenes Obst oder Gemüse.

Eine weitere wichtige Infektionsquelle sind rohe oder nicht ausreichend erhitzte Fleischprodukte.

Hat sich eine Mutter bereits vor der Schwangerschaft infiziert und eine Immunität gegenüber Toxoplasmose aufgebaut, ist das ungeborene Kind normalerweise nicht gefährdet.

Das Robert Koch-Institut empfiehlt, schwangere Frauen auf eine Immunität gegen Toxoplasmose hin zu untersuchen. Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für solche Bluttests üblicherweise nicht.

Ist die Schwangere nicht immun, sollten in regelmäßigen Abständen Bluttests erfolgen, um eine etwaige Infektion möglichst früh zu erkennen.

Zytomegalie (CMV)

Eine Cytomegalie (auch Zytomegalie) ist eine Erkrankung, die durch eine Infektion mit dem Cytomegalievirus (CMV) verursacht wird. Eine Infektion verläuft meist unbemerkt, kann aber auch mit grippeähnlichen Symptomen einhergehen.

Etwa 40-50% aller Schwangeren in Deutschland haben keinen Schutz gegen CMV. Bei Erstinfektion in der Schwangerschaft kann es zur Schädigung des Ungeborenen kommen, betroffen sind hauptsächlich Leber und Gehirn, aber auch andere Schädigungen sind möglich. Das Virus kann in Tränenflüssigkeit, Speichel, Urin, Genitalsekret sowie Muttermilch und Blut enthalten sein. Insbesondere Kleinkinder bis zum 3. Lebensjahr können nach Infektion größere Virusmengen ausscheiden und damit die Schwangere anstecken

1 bis 2% aller Frauen infiziert sich während der Schwangerschaft das erste Mal mit dem Cytomegalovirus, am problematischsten sind hierbei Infektionen in der ersten Schwangerschaftshälfte.

Zur Verringerung des Übertragungsrisikos insbesondere bei Kontakt zu Kindern sollte unbedingt auf die Einhaltung folgender Hygienemaßnahmen geachtet werden:

Nach möglicher Exposition wie z.B. Windelwechsel, Waschen, Füttern, Tränen abwischen, Nase putzen und Kontakt mit Spielzeug, das in den Mund genommen wurde, sollte eine gründliche Händehygiene durchgeführt werden. Im privaten Bereich ist dafür die Waschung mit Wasser und Seife die erste Wahl. Bei Beschäftigten in Einrichtungen des Gesundheitswesens sollten die Hände in jedem Fall mit einem alkoholischen Händedesinfektionsmittel mit nachgewiesener begrenzt viruzider Wirksamkeit desinfiziert werden.

Küssen auf den Mund sollte unterbleiben, da auch hierdurch das Virus übertragen werden kann. Darüber hinaus sollten Geschirr, Besteck wie auch Zahnbürsten, Handtücher und Waschlappen nicht gemeinsam benutzt werden.

TSH (Überprüfung der Schilddrüsenfunktion)

Es ist seit langem bekannt, dass Jodmangel sowie eine manifeste mütterliche Schilddrüsenunterfunktion während der Schwangerschaft die geistige Entwicklung des Kindes nachhaltig beeinträchtigen kann und einem Kinderwunsch im Wege stehen kann.

Bei gut eingestellter mütterlicher Schilddrüsenfunktion konnten dagegen keine negativen Auswirkungen auf das ungeborene Kind nachgewiesen werden. Daher sollte eine Schilddrüsenunterfunktion möglichst frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden.

Wir empfehlen dringend, mit einem einfachen Bluttest zu Beginn der Schwangerschaft oder bei Kinderwunsch die Schilddrüse überprüfen zu lassen. Hier sind die Kriterien für eine optimale Einstellung strenger als bei den Routineuntersuchungen.

Bei Auffälligkeiten können wir Sie beraten und schnell und effektiv eine Therapie einleiten. Bisher ist der Test leider kein Teil der Mutterschaftsvorsorge.

Parvovirus B19

Ringelröteln gehören zu den harmlosen Kinderkrankheiten. Sie können bei Erstinfektion der Mutter in der Schwangerschaft aber gefährlich für das Baby werden. Etwa die Hälfte aller Erwachsenen hat im Verlauf ihres Lebens Kontakt mit dem Virus und besitzt einen Immunschutz.

Das Ringelröteln auslösende Parovirus B 19 wird durch Tröpfcheninfektion, zum Beispiel durch Niesen und Husten, übertragen. Die Ansteckung erfolgt direkt von Mensch zu Mensch.

Symptome der Ringelröteln können sich erst 2 Wochen nach Infektion zeigen. Die Krankheit verläuft für die Schwangere selbst meist komplikationslos.

Sie kann das Baby jedoch mit Ringelröteln anstecken. Das Risiko einer Übertragung auf das Neugeborene beträgt etwa ein Drittel. Bei einer Infektion vor der achten Schwangerschaftswoche kommt es meist zu einer spontanen Fehlgeburt. Besonders problematisch sind Infektionen von Schwangeren zwischen der 8. und 20. Schwangerschaftswoche. Hierbei kann es etwa vier bis zehn Wochen nach der Infektion der Mutter zu Wassereinlagerungen (Hydrops fetalis) beim Kind kommen. Sollte bei einer Schwangeren der Verdacht auf eine Infektion mit Ringelröteln bestehen, müssen in kurzen Abständen Ultraschalluntersuchungen des Kindes durchgeführt werden.

Die beste Schutzmaßnahme: Hygiene und häufiges Händewaschen. Meiden Sie außerdem erkrankte Personen.

Abstrich auf B-Streptokokken

Streptokokken der Sero-Gruppe B werden bei 10 bis 30% der symptomlosen Schwangeren im Bereich der Vagina und/oder des Anus nachgewiesen.

Für den Test wird zwischen der 35. und 37. Schwangerschaftswoche ein Abstrich von der Vagina genommen. Sind B-Streptokokken nachweisbar, werden zur Geburt Antibiotika empfohlen.

Bei Ansteckung des Kindes mit B-Streptokokken sind die häufigsten Folgen Blutvergiftung bis hin zum septischen Schock sowie Gehirnhaut- und Lungenentzündung. Etwa jedes dreißigste infizierte Neugeborene stirbt an den Folgen der Infektion. Das Screening ist bisher nicht in die Mutterschaftsrichtlinien aufgenommen und auch nicht im Leistungskatalog der GKV enthalten.

Wir empfehlen diesen Test, um frühzeitig eine Therapie einzuleiten und eine Ansteckung des Neugeborenen zu verhindern.

Vitamin D

Vor einer Schwangerschaft sollte der Vitamin-D-Haushalt des Körpers optimiert werden: Verschiedene Studien konnten zeigen, dass Vitamin D aber nicht nur die Gesundheit des Kindes, sondern auch der Mutter beeinflusst: Niedrige Vitamin-D-Werte gingen einher mit dem Auftreten von Schwangerschaftsdiabetes, Bluthochdruck, bakteriellen Scheidenentzündungen und Frühgeburten. Für Säuglinge empfehlen Kinderärzte in der Regel eine vorbeugende Nahrungsergänzung zum Schutz vor Knochenerweichung (Rachitis).

Wie groß der Tagesbedarf an Vitamin D ist, der über die Nahrung gedeckt werden muss, lässt sich nicht allgemeingültig sagen.

Sinnvoll ist daher die Bestimmung des Vitamin D3 Vorrats des eigenen Körpers und dann eine individuell angepasste Substitution.